An Getz und Hill entlang des Hohen Venns

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An Getz und Hill entlang des Hohen Venns

Heute machten wir uns mit dem Nachwuchs auf eine kleine Rundtour, um bei den ersten Minusgraden des Jahres noch ein wenig Sonne zu tanken. Da wir schon seit längerem wieder einmal ins Hohe Venn wollten, uns aber just gestern ein Artikel in den Aachener Nachrichten darauf aufmerksam machte, dass die Vennstege nach dem verheerenden Brand im April letzten Jahres immer noch nicht repariert sind, fiel unsere Wahl auf die Hill- und Getzwanderung.

Das Hohe Venn, das sich zwischen zwischen Eupen im Norden, Monschau im Osten, Spa im Westen und Malmedy im Süden erstreckt, ist eine Hochfläche, die zum größten Teil aus Moor besteht. Unsere Wanderung am Rande dieser imposanten Gegend verläuft durch den angrenzenden Osthertogenwald. Startpunkt ist das Naturzentrum Ternell, wo sich ausreichend Parkplätze für alle Wanderfreudigen befinden. Von hier aus geht es einige hundert Meter auf einem asphaltierten Weg leicht bergauf, bevor wir in einer Kurve links auf einen verwurzelten Pfad einbiegen. Wir folgen auf dieser Tour einem grünen Kreuz, das den Weg markiert.

In Serpentinen geht es hinunter bis zu einem asphaltierten Weg, der eigentlich gequert werden soll. Rot-weißes Faltterband und ein Hinweis auf eine Umleitung versperren uns jedoch den Weg. Laut dem Hinweis ist die Brücke über die Getz bis auf weiteres für Fußgänger gesperrt. Wir wagen es trotzdem, bis zum Bach hinab zu steigen und wollen uns ein Bild von der Brücke machen. Eventuell können wir sie doch passieren.

Unten angekommen, bietet sich folgendes Bild:

Marode Brücke

Da mir das mit dem Kind auf dem Rücken etwas zu riskant aussieht, beschließen wir, wieder nach oben zu steigen und die veranschlagte Umleitung in Kauf zu nehmen. Es geht also auf vereisten Serpentinen wieder hinauf zum befestigten Weg, dem wir für ein paar hundert Meter folgen. Bei der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab und gelangen über eine breite Holzbrücke zurück auf die geplante Route.

Nun beginnt der Laubwald und es raschelt bei jedem Schritt. Das Lichtspiel zwischen den Bäumen und das Plätschern der Getz, auch Getzbach genannt, versetzen mich für kurze Zeit in eine Herbst-Winter-Stimmung. Bei einer kleinen Pause genieße ich die Natur in vollen Zügen, während Greta mit meiner Begleitung Birgit das Bachufer erkundet. Nach einer Weile machen wir uns aber wieder auf die Socken und folgen dem Bachlauf in Richtung Wesertalsperre.

Schmale Pfade führen uns sowohl direkt am Ufer als auf oberhalb der Getz zu einem kleinen Stauwehr. Schon aus einigen Metern riecht es nach brackigem Wasser, so dass wir das Wehr möglichst schnell hinter uns lassen. Es geht einen kleinen Asphaltweg hinauf bis zu einer Kreuzung von vier Asphaltwegen. Der Schilderwald an der Kreuzung lässt vermuten, dass hier im Sommer bestimmt der Punk abgeht.

Wir folgen dem Asphalt ein paar Meter und biegen bei der nächsten Möglichkeit links wieder auf einen Waldweg ein. Dieser führt uns zu der Straße aus einzelnen Betonplatten, auf der wir ziemlich holprig zum Naturzentrum Ternell gelangt sind. Gegenüber gelangen wir ins Hilltal und genießen beim Abstieg zum Bach die Aussicht über das ganze Tal.

An der Hill angelangt biegen wir links ab und müssen schon nach einigen Metern genau hinschauen, denn unter dem Herbstlaub ist der Weg nur schwer zu erkennen. Immer wieder halten wir nach den grünen Kreuzen Ausschau, die uns den Weg weisen. Zur rechten Seite sehen wir zum ersten Mal ein Stück Graslandschaft, wie sie im Hohen Venn zum Großteil vorkommt, bevor wir ein paar felsige Passagen erklimmen müssen. Die Umstände „Laubboden“, „Kindertrage“ und „Felsen“ gestalten die wenigen Meter Felsen zu einem echten Erlebnis.

Als sich der Boden von „ausschließlich Laub“ zu „Laub und Wurzeln“ verändert, tauchen immer wieder kleine Brücken auf, auf denen sowohl die Hill als auch einige ihrer Nebenbäche überquert werden müssen, bevor wir an der Forsthütte Ternell ankommen. Hier biegen wir links ab und können mit Greta ein paar Tiere bestaunen, unter anderem einen gewaltigen Hirsch, der auf einer von der restlichen Herde abgetrennten Koppel grast. Wir sind zurück am Naturzentrum Ternell.

Fazit

Die Rundtour an Getz und Hill bietet jedem, der schmale und abenteuerliche Pfade mag, ein kleines Potpourri an Wanderspaß. Ob verwurzelte, felsige oder schlammige Pfade – hier ist für jeden etwas dabei. Bis auf ein etwa 4 Meter langes Stück am Anfang sucht man jedoch vergeblich nach den venntypischen Holzstegen.

Mit – Umleitung mit eingerechnet – 10,3 Kilometern und 300 zu bewältigen Höhenmetern eignet sich die Tour für Wanderungen mit der Kindertrage hervorragend. Auch für meine Begleitung Birgit, die vor Kurzem erst mit dem Wandern begonnen hat, war die Tour machbar und völlig ausreichend. Eine wirklich schöne, naturbelassene Tour!

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