Am 30. und 31. März 2024 durfte ich zusammen mit einer Gruppe junger Erwachsener aus Deutschland und Tansania, mit denen ich im Rahmen eines Projekts unterwegs war, auf eine zweitägige Safari im Mikumi Nationalpark gehen. Diese Erfahrung war nicht nur eine beeindruckende Begegnung mit Afrikas Wildtieren, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, interkulturellen Austausch in einer atemberaubenden Umgebung zu erleben.
Die Reise beginnt – Anfahrt von Bagamoyo
Unsere Reise begann in Bagamoyo, einer historischen Stadt an der Küste Tansanias, etwa 70 Kilometer nördlich von Dar es Salaam. Hier befand sich auch das Projekt, an dem wir teilnahmen. In den frühen Morgenstunden brachen wir in drei Safari-Autos auf. Die fünfstündige Fahrt führte uns durch sich ständig wandelnde Landschaften: Zuerst passierten wir kleine Dörfer und Märkte, wo das alltägliche Leben Afrikas sichtbar war.
Als wir weiter ins Landesinnere vordrangen, änderte sich die Vegetation – dichter Wald wich offenen Graslandschaften und schroffen Bergketten, die die Kulisse für die bevorstehende Safari bildeten. Der Mikumi Nationalpark liegt eingebettet in diese Region und gehört zum ökologischen System des riesigen Selous Wildreservats, einem der größten geschützten Gebiete in Afrika. Nach fünf Stunden auf der Straße erreichten wir schließlich den Eingang des Parks.
Die erste Pirschfahrt – Willkommen in der Wildnis
Nach unserer Ankunft und der Registrierung am Parkeingang gab es keine Zeit zu verlieren: Wir starteten sofort zu unserer ersten Pirschfahrt. Die Aufregung in den Autos war spürbar, als wir uns auf die Suche nach den ersten Tieren machten. Die weiten Ebenen von Mikumi erstrecken sich bis zum Horizont und bieten eine spektakuläre Kulisse für Tierbeobachtungen.
Schon bald hatten wir das Glück, unsere ersten Begegnungen mit der Tierwelt des Parks zu machen. Eine Gruppe Löwen machte es sich unweit vom Eingang an einer Straße gemütlich. Diese majestätischen Raubkatzen in ihrem natürlichen Habitat zu sehen, war ein Anblick, der uns den Atem raubte. Wir verbrachten eine ganze Weile in ihrer Nähe, um sie aus sicherer Entfernung zu beobachten. Die Stille im Auto spiegelte die Ehrfurcht wider, die wir alle vor diesen Tieren empfanden. Was für ein Erlebnis!
Elefantenherden zogen gemächlich durch die offene Savanne, begleitet von kleinen Kalben, die spielerisch hinter ihren Müttern herliefen. Giraffen, elegant und anmutig, streckten ihre Hälse zu den Baumkronen, während sie uns scheinbar neugierig beobachteten. Auch Zebras und Antilopen kreuzten unseren Weg – der Reichtum an Tieren war überwältigend. Es war ein echtes Highlight, in so kurzer Zeit so viele Wildtiere hautnah zu erleben.
Nach dieser ereignisreichen ersten Tour bezogen wir unsere Unterkunft – eine Lodge, die rustikalen Komfort mit einer fantastischen Lage direkt im Park verband. Die Terrasse der Lodge bot eine wunderschöne Aussicht über die weiten Ebenen von Mikumi, und es fühlte sich an, als wäre man mitten in der Wildnis.
Tag 2 – Safari bei Sonnenaufgang
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker lange vor Sonnenaufgang, denn wir wollten das Beste aus dem Tag herausholen. Noch im Dunkeln brachen wir zu einer weiteren Safari-Tour auf. Der Park zeigte sich in einem ganz neuen Licht: Die morgendliche Stille, nur unterbrochen durch das Zirpen der Grillen und das entfernte Trompeten eines Elefanten, machte diese Fahrt zu einem besonderen Erlebnis. Die Tiere schienen in dieser frühen Stunde besonders aktiv zu sein.
Nach dieser eindrucksvollen Fahrt kehrten wir in unsere Lodge zurück, um ein wohlverdientes Frühstück zu genießen. Doch auch danach war der Tag noch nicht vorbei: Eine dritte Pirschfahrt rundete unsere Safari-Erfahrung ab, bevor wir uns schließlich schweren Herzens auf den Heimweg nach Bagamoyo machten.
Mikumi – Ein Geheimtipp für Safari-Fans
Der Mikumi Nationalpark mag nicht so bekannt sein wie die Serengeti oder der Ngorongoro-Krater, aber gerade das macht ihn zu einem Geheimtipp. Im Gegensatz zu den stärker frequentierten Parks gibt es hier weniger Touristen, was das Erlebnis noch intensiver macht. Die Tierdichte ist beeindruckend, und die weiten Ebenen bieten die ideale Landschaft für Tierbeobachtungen.
Mikumi ist besonders geeignet für diejenigen, die in kürzerer Zeit viel sehen wollen. Dank der guten Anbindung von Bagamoyo und Dar es Salaam ist der Park auch für Wochenendausflüge oder Kurztrips ideal. Trotz der verhältnismäßig kurzen Safari-Touren konnten wir eine enorme Vielfalt an Tieren sehen, was den Nationalpark zu einem perfekten Ziel für Natur- und Tierliebhaber macht.
Fazit
Die zweitägige Safari im Mikumi Nationalpark war ein unvergessliches Erlebnis. Die Tierbeobachtungen in dieser spektakulären Landschaft, kombiniert mit dem interkulturellen Austausch innerhalb unserer Gruppe, machten die Reise zu einem wahren Höhepunkt. Mikumi ist ein Ort, an den man immer wieder zurückkehren möchte – sei es, um die beeindruckenden Elefanten und Löwen erneut zu erleben oder einfach, um die Ruhe und Weite der afrikanischen Natur zu genießen.