10 Gründe für das Reisen mit Dachzelt

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Dachzelt Outdoorseite

Wir lieben das Camping, denn es bedeutet für uns, der Natur rund um die Uhr nah sein zum können. Ob mit dem Familienzelt oder einem geliehenen Wohnwagen – wir sind einfach gerne draußen. Der Minimalismus beim Camping liegt uns einfach mehr als ein Hotelzimmer mit Mini-Bar und 24/7-Kinderbetreuung. Wir sind gerne unterwegs und entdecken neue Orte. Hierfür bietet uns das Camping die besten Möglichkeiten. und in diesem Artikel verrate ich dir, warum wir uns für das Reisen mit Dachzelt entschieden haben.

Die Zelt-Evolution: Vom Tunnelzelt zum Dachzelt

Nachdem sich in den letzten Jahren die Größe der Zelte an die Größe der Familie angepasst hat, sind wir nun einen weiteren Schritt gegangen und haben unser Familienzelt gegen ein Dachzelt getauscht. Aber der Reihe nach:

Alles hat damit angefangen, dass wir uns 2009 mit einer Tour über vier Tage durch die Eifel auf eine längere Trekkingtour auf dem Rheinsteig vorbereiten wollten. Schnell war ein Zelt beim Hersteller mit der gelben Wolfstatze zu damals noch horrenden Preisen gekauft. Viel zu schwer und zu unhandlich, aber wir hatten ja auch Null Ahnung.

Es folgten viele weitere Touren mit diesem Tunnelzelt. Auch mit Nachwuchs Nr. 1 verbrachten wir viele Nächte darin. Ob bei unseren Outdoor Camps oder bei Urlauben an der Nordsee. Das Tunnelzelt war stets ein treuer Begleiter.

Im Jahr 2015 machten wir mit unserem Nachwuchs eine Reise mit einem geliehenen Wohnwagen durch Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien. Traumhaft! Aber mit einem Wohnwagen wurden wir irgendwie nicht warm. Kommt vielleicht noch – irgendwann.

Als dann 2016 Nachwuchs Nr. 2 das Licht der Welt erblickte, fiel die Wahl auf ein Familienzelt mit geräumigem Vorzelt. Auch hiermit waren wir viel unterwegs und haben viel erlebt. Vom Vater-Kind-Zelten in Belgien über den Familienurlaub an der niederländischen Küste bis zum Urlaub mit Freunden in Österreich. Auch das Familienzelt war uns stets ein treuer Begleiter.

Zwischendurch durften wir auch einige andere Zelte wie ein MSR Hubba Hubba sowie ein modulares Sheltersystem und das Quadratic Zeltsystem von the Theory Works unser eigen nennen und/oder testen. Alle kamen mehr oder weniger oft zum Einsatz, vor allem aber aufgrund ihrer Größe eher bei Solo-Übernachtungen oder oder sehr kurzen Touren.

Aber genug der einleitenden Worte. Ich will dich nicht mit Geschichte langweilen. Denn immerhin willst du ja wissen, was uns letztendlich dazu bewogen hat, im Frühjahr diesen Jahres auf ein Dachzelt der Marke Ocean Cross, Modell Gobi 180 umzusteigen.

An dieser Stelle seien noch die Dachzeltnomaden erwähnt, bei denen wir uns viele Inspirationen holen und das nötige Hintergrundwissen aneignen konnten. Ohne die Webseite und die dazu gehörige Facebook-Gruppe hätte die Suche nach einem geeigneten Dachzelt sicher länger gedauert.

1. Mit einem Dachzelt wird das Auto unkompliziert zum Camper

Es ist so einfach: Dachträger auf das Auto, Dachzelt drauf – und los geht es. Mit einem Dachzelt machst du dein Auto mit wenigen Handgriffen zum Camper. Kein aufwändiger Innenausbau, keine komplizierten Installationen.

Klar, ein paar technische Details wie die zulässige Dachlast gibt es zu beachten, aber im Grunde genommen eignet sich fast jedes Auto als Dachzelt-Transportgerät. Die Kombination macht es aus.

Interesse geweckt? Tipps zur Dachlast gibt es drüber bei den Dachzeltnomaden.

2. Matratze und Schlafsäcke sind immer dabei

Dachzelte zeichnet aus, dass bereits eine Matratze mitgeliefert wird. In unserem ist eine 6 cm Kaltschaummatratze verbaut, die 180 x 240 cm groß ist. Genug Platz für die ganze Familie, wenn wir die Kleinste quer ans Kopfende legen. Das Beste: Die Matratze ist immer dabei. Keine Luftmatratzen, die aufgepumpt werden wollen und hin und wieder auch schon mal fast beim Packen vergessen wurden. Kein Geraschel der Matratzen und er Nacht. Und auf einer echten Matratze schläft es sich doch eindeutig besser.

In vielen Dachzelten ist es auch möglich, die Schlafsäcke, manchmal sogar auch die Kissen, für eine ganze Familie mitzunehmen. So kann während der Reise alles im Dachzelt bleiben und man ist dann doch sehr verwundert, wie viel Platz auf einmal im Kofferraum bleibt, wenn Zelt, Matratzen, Schlafsäcke und Kissen auf dem Dach mitfahren.

3. Immer für ein Abenteuer bereit

Mit einem Dachzelt ist das Auto stets einsatzbereit und du kannst ohne großen Aufwand ins nächste Abenteuer starten. Unser Dachzelt ist die meiste Zeit des Jahres – so haben wir zumindest geplant – fest montiert. Wenn dann auch noch wie unter Punkt 2 erwähnt das Schlafmaterial im Zelt bleibt, brauchst du eigentlich nur noch Kleidung zu packen und es kann los gehen. Die zeitraubende Materialplanung entfällt und das Reisen wird deutlich spontaner.

4. Weniger Materialschlacht, mehr unterwegs sein

Seitdem wir mit dem Dachzelt unterwegs sind, begleitet uns eine selbst gebaute Küchenbox. Zugegeben: Wir hatten auch vorher eine Box, die wir fertig zusammen gepackt bereit stehen hatten, falls es einmal auf Tour geht. In Kombination mit einem Lastenauszug und ein paar Scharnieren können wir nun aber eine Box ganz easy in den Kofferraum packen, in der alles enthalten ist, was wir für eine Reise benötigen.

Einige haben ihre Küchenboxen oder -zeilen fest verbaut. Das kam für uns nicht in Frage, da wir unser Auto auch im Alltag benötigen. Wie unsere Box aussieht, siehst du hier ganz gut.

Nun aber zur eigentlichen Aussage:

Mit den Jahren haben wir von einer einzigen Materialschlacht zu einem entspannten Ordnungssystem übergegangen. Die oben erwähnte Küchenbox und die noch weiter oben erwähnte Möglichkeit, alles an Material auf dem Dach mitzuführen und bereits fertig gepackt zu haben, lässt dir mehr Zeit für Abenteuer. Dachzelter*innen verschwenden also keine kaum Zeit mit Packlisten, weil bereits alles fertig gepackt ist.

5. Ein Dachzelt ist schnell aufgebaut

Das geht wirklich fix! Manchmal bin ich selbst sogar erstaunt darüber, wie schnell ich das Dachzelt auf- aber auch wieder abbauen kann. Mit ein bisschen Übung dauert der Aufbau von unserem Klappzelt bis zum letzten Handgriff gerade einmal 1 – 2 Minuten. Der Abbau geht natürlich auch dementsprechend schnell. So bleibt mehr Zeit für die wichtigeren Dinge beim Übernachten: Dem Genießen der Natur.

6. Einfach mal Kind sein

Unsere Kinder lieben es, die Leiter hinauf zum Dachzelt zu erklimmen. Und zugegeben: Auch wir Erwachsene haben ein bisschen Spaß daran. Es ist für alle in der Familie auch nach den ersten Monaten immer noch ein aufregendes und tolles Erlebnis, zum Schlafen irgendwo hinauf zu klettern. Und seien wir mal ehrlich: Ungewöhnlich ist es auch ein bisschen. Zumindest am Anfang.

7. Über den Dingen stehen schlafen

Es ist schon ein sehr besonderes Gefühl, so weit oben zu nächtigen. Nicht umsonst finden Kinder Hochbetten so spannend. Morgens den Reißverschluss des Zeltes zu öffnen und nach einer Nacht im Regen den Sonnenaufgang zu genießen anstatt auf matschiges Gras zu gucken ist schon ein Erlebnis für sich. In den Genuss von matschigem Gras kommt man danach automatisch. 🙂

8. Insekten schaffen es nicht ins Dachzelt

Ja, so ist es tatsächlich. Klar, auch in Bodenzelten gilt die Regel: Reißverschlüsse zu gegen ungeliebte Mitbewohner*innen. Das gilt auch im Dachzelt. Nichts desto trotz finden viele Boden- und Krabbeltiere den Weg über das Auto ins Dachzelt nicht. Somit bleibt die berühmte Ameisenstraße durch’s Vorzelt aus – zur Freude aller Dachzelt-Bewohner*innen.

9. Keine Kälte von unten

Ein sicher nicht ganz unwichtiger Punkt: Die Bodenkälte. Naturböden haben die Eigenschaft, dass die über Nacht auskühlen und so die berüchtigte Kälte ins Zelt zieht. Klar, das kann man mit einer entsprechenden Isolierungsschicht vermeiden, aber auch das ist wieder Materialaufwand, der nicht unbedingt sein muss.

Mit einem Dachzelt entfällt all das, da kein Bodenkontakt besteht. Wir empfinden es in unserem Zelt immer als sehr angenehm, auch was Feuchtigkeit anbelangt.

10. Dachzelten ist kommunikativ

Zu guter letzt: Mit einem Dachzelt kommst du überall leicht ins Gespräch. Meist schon beim ersten Aufbauen werden als neugierig. „Wow, wie schnell das geht!“, „Ist das selbst gebaut?“, „Schlaft ihr da alle drin?“ oder „Hält das Dach das aus?“ sind nur ein paar der Fragen, die wir immer wieder gefragt werden. Die Leute sind sehr interessiert und freuen sich immer, wenn wir irgendwo unser Zelt aufschlagen. Besonderes Highlight: Da es sich um ein Klappzelt handelt, verdoppelt sich mit einem Handschlag die Liegefläche beim Aufklappen und es wird klar, wie groß das Zelt wirklich ist. Da werden die Augen der Zuschauenden immer besonders groß.

Aber nicht nur auf Campingplätzen oder sonstigen Stellplätzen, sondern auch in der Facebook-Gruppe der Dachzeltnomaden kommt man schnell mit Gleichgesinnten ins Gespräch. Mittlerweile gibt es eine richtig große Community, die das Dachzelten genau so feiert wie wir.


Das waren unsere 10 Gründe, warum wir auf ein Dachzelt umgestiegen sind. Wir reisen sehr gerne mit unserem Dachzelt und dem aktuellen Setup und hoffe, dass wir dir das Dachzelten näher bringen konnten.

Falls du Fragen zu Dachzelten hast, hinterlasse uns einfach einen Kommentar oder schreib uns eine E-Mail.

PS: Zu unserer oben erwähnte Küchenbox kann ich gerne noch einmal ausführlicher berichten. Wenn dich das interessiert, hinterlasse auch einfach einen Kommentar.

7 KOMMENTARE

  1. Vielen Dank für die interessante Erfahrung mit dem Dachzelt. Leuchtet alles ein und bestärkt mich für diese Art Camping. Allerdings bleibt bei mir die Frage nach dem Blitzschutz bei Gewitter. Da konnte ich bisher noch keine entspannende Antwort finden. Jedes mal bei Gewitter ins Auto kriechen erscheint mir auch nicht so prickelnd. Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt! Wiltrud

    • Hallo Wiltrud, Gewitter hatten wir bis jetzt noch nicht bei unseren Übernachtungen. Ich weiß aber, dass es da letzten eine YouTube-Sendung der Dachzeltnomaden zu gegeben hat. Hast du die schon gesehen? Die steht auf jeden Fall auch noch auf meiner Watchlist.

  2. Achja, da hätte ich auch mal Lust drauf. Aber ist chon eine Anschaffung – und ich hätte Probleme, es bei Nichtverwendung unterzubringen. Viel Spaß weiterhin!

    • Hallo Hendrik, das stimmt natürlich. Aber es gibt Modelle in allen Preisklassen – und häufig in den einschlägigen Gruppen bei z.B. Facebook auch gute Gebrauchte. Und ja, die Lagerung ist auch ein Faktor, aber viele lassen das Zelt auch einfach die ganze Zeit drauf. Wir haben es bisher auch nur für längere Fahrten über 1.000 km runter genommen. Wie wir es im Winter machen, müssen wir auch mal schauen.

  3. In einem Dachzelt schlafe ich komischerweise sehr schlecht. Voran das liegt weiß ich nicht so ganz genau. Es kann sein das es daran liegt das das Auto das wir damals hatten eine sehr weiche Federung hatte. Meine Freundin bewegt sich im Schlaf sehr oft, diese Bewegung bringt das ganze Auto in Bewegung. Ich denke dadurch werde ich wach.

    • Hi Christian, oh, das ist schade. Wir schlafen mit der ganzen Familie darin und unsere Kids bewegen sich natürlich auch dementsprechend viel. Das kriege wir aber kaum mit. Vielleicht haben wir beide auch einfach nur einen festen Schlaf. 😉

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